Liao Yiwu

chinesischer Schriftsteller, Dichter und Musiker; Dissident; lebt in Berlin im Exil (seit 2011); Friedenspreis des deutschen Buchhandels 2012; Werke u. a.: "Massaker", "Für ein Lied und hundert Lieder", "Fräulein Hallo und der Bauernkaiser. Chinas Gesellschaft von unten", "Die Wiedergeburt der Ameisen", "Wuhan"

* 4. August 1958 Chengdu

Herkunft

Liao Yiwu wurde am 4. Aug. 1958 in Chengdu, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Sichuan, geboren. Sein Großvater war General unter Chiang Kai-shek, der Vater war Lehrer und wurde während der Kulturrevolution (1966-1976) als gefährlicher Intellektueller und Konterrevolutionär verhaftet. Um die Kinder zu schützen, mussten sich die Eltern scheiden lassen. Ohne gültige Papiere und Aufenthaltserlaubnis zog die Mutter mit ihren vier Kindern übers Land, wobei sie unter der großen Hungersnot als Folge von Mao Tse-tungs "Großem Sprung nach vorn" in den 1960er Jahren litten.

Ausbildung

Nach unregelmäßigem Schulbesuch und Beendigung der Sekundarschule schlug sich L. viele Jahre mit verschiedensten Tagelöhner-Arbeiten, als Koch und als Lastwagenfahrer durch. Nach Maos Tod 1976 versuchte er vergeblich, an einer Universität Aufnahme zu finden. In dieser Zeit setzte er sich mit westlicher Lyrik auseinander, begann zu schreiben und wurde bald als ...